Wie soll unser Schulhof aussehen, sodass sich möglichst viele Schülerinnen und Schüler dort wohl fühlen und eine angenehme Pause verbringen können?“ Dieser Frage wollte der Deutschkurs 9b/c an unserer Schule nachgehen, und er tat dies unter der Anleitung des Architekten Alexander Schwab, der für diesen Workshop dankenswerterweise seine Zeit und sein Können einbrachte.
Nach einer Ideensammlung besichtigten die jungen Schulhofplaner das Schulgelände und maßen es mit Profi-Messinstrumenten aus. Auf einem Luftbild des Schulhofes erstellten sie dann ein selbst konstruiertes maßstabsgetreues Pappmodell der Schule als Bezugsgröße mit den von ihnen gewünschten Schulhofelementen.
Dazu entwickelten die Schülerinnen und Schüler in Arbeitsgruppen Ideen zur Schulhofmöbilierung. Diese sollte den ganz unterschiedlichen Bedürfnissen der Jugendlichen entsprechen: bewegen, lesen, chillen, essen, spielen… Die besten Ideen stellten sie in Modellen dar, die dann im Bestandsmodell genau zeigten, wo und wie sie in einer Realisierung stehen würden.
Nach der Modellbauphase kam die Präsentation der Ergebnisse: Die SchülerInnen zogen alle Register, um die Schulleitung von ihren Ideen zu überzeugen.
Im Rahmen dieses Projekts „Architektur trifft Schule“ machten sich die Jugendlichen auf anschauliche Weise mit dem Berufsbild der Architektur vertraut, lernten einige der dazu gehörenden Arbeitsweisen kennen (zum Beispiel Maßstab, Modellbau, Fragen wie: Wie viel Platz braucht ein Mensch? Wie groß ist ein Soccer-Feld?) und darüber hinaus auch, wie sie ihre Interessen an geeigneter Stelle Nachdruck verleihen können.
Die Ideen im Einzelnen
Die Gruppe Bewegung wünschte sich ein Soccer-Feld. Schnell wurde klar, dass das Soccer-Feld einen Großteil des Schulhofes einnehmen würde. Als Lösung setzte man das Feld kurzerhand in die Höhe und gab ihm eine Multifunktionalität: Oben spielt man Soccer, darunter können überdacht Veranstaltungen stattfinden oder Regenpausen überbrückt werden und die Rückseite dient als Boulder-Wand. Bewegung sollte es auch für SchülerInnen im Rollstuhl geben, und zwar auf einer Rundbahn mit verschiedenen Aufgabenstellungen. Diese soll gleichzeitig eine Teststrecke für alle sein, auf der Schwierigkeiten eines behinderten Menschen erlebbar werden; in Wettbewerbssituationen können zudem die Kompetenzen der Jugendlichen mit Handicap erfahrbar werden.
Die Gruppe Nahrung wollte den Pausenverkauf durch einen Verkaufsstand mit Sitzgelegenheiten ergänzen. Die SchülerInnen sollen gemütlich und abgeschirmt durch eine lockere Bepflanzung und durch multifunktionale Zaunelemente ihren Snack verzehren können. Auch zu Themen wie Sonnenschutz und allgemeine Zugänglichkeit konnten überzeugende Lösungen gefunden werden.
Nach dem Motto „In der Ruhe liegt die Kraft“ befasste sich ein Team mit einer Chill-Ecke zum Entspannen: Ein eigenständiger Kubus aus Holz und Glas, der im Innern mit großen Liegeflächen ausgestattet sein soll, wurde in seiner Größe und Belichtung angepasst.
Eine weitere Gruppe entwickelte eine Leseecke: Drei Holzkuben, in denen man in angenehmem Ambiente lesen kann, sollen so zueinander aufgestellt werden, dass eine Art von Atrium entsteht, wo bei schönem Wetter auch geschmökert werden kann. Schatten soll im Sommer dann ein Baum spenden.
Das Team „Brettspiele“ stellte Überlegungen an, wie die Tische und Schränke gestaltet werden müssten, sodass in der Pause möglichst unkompliziert Brettspiele gespielt werden können.
Vielen Dank dem Architekten Alexander Schwab für seinen Einsatz!