„Liebe zur Musik“ stand auf den stylischen T-Shirts der Bläserkinder am Konzertabend. Wenn man die Kinder fragt: „Liebst du die Musik?“, dann kommen Antworten wie „Ich finde, Musik macht Spaß. Wenn wir spielen, klingt das schön.“ (Malak, 6a), oder „Ich finde es toll, dass wir eine so tolle Gemeinschaft sind und immer die besten Auftritte haben.“ (Matthias, 6a) oder „Am Orchester gefällt mir, dass ich ein Instrument lernen durfte, und dass wir uns gut verstehen und dass wir gute Lehrer haben.“ (Lucas, 6b). Den Eltern steht die Liebe zur Musik in den Augen, wenn sie ihre Kinder, nach all der Orga und Überei, auf der Bühne stehen sehen – dann läuft so manchem Elternteil eine Träne der Begeisterung übers Gesicht. Und nach dem Konzert, im Gespräch im Park des Bürgerhauses, hört man Seufzer aus dem Kollegium wie: „Das Abschlusskonzert der Bläser ist einfach der Höhepunkt in unserem Schuljahr.“
Dieses Jahr nahmen die Bläserklassenkinder unter Leitung ihrer Tutorin Sara Nikola ihr Publikum im Dudweiler Bürgerhaus mit auf eine sehr lebendige Zeitreise durch die Musik von drei Jahrhunderten. 37 Kinder waren es, aus zwei Klassen – mehr als sonst, weil der Andrang auf die Bläserklasse so groß ist, dass auch aus einer Parallelklasse noch Schülerinnen und Schüler mitmachen konnten. Mehrere andere Blasorchester der Gemeinschaftsschule Dudweiler unterstützten die Sechser bei ihrem Abschlusskonzert, bei dem sie auf die Bühne brachten, was sie in den vergangenen zwei Jahren gelernt haben. Fünf Herolde – das Bläserquintett der Schule – kündigten stilecht den Beginn des Konzerts von den Balkonen des Bürgerhauses aus an. Als Zeitreiseführer fungierte Kalibo, gut gelaunter und ebenso gut informierter Moderator und, in den Umbaupausen, Gaukler und Zauberer.
Stellvertretend für Schulleiter Wolfgang Dietrich begrüßte Elisabeth Haupenthal die Gäste und erinnerte an die Fünftklässler, die im August 2017 angetreten waren, um alle ein neues Instrument in der Bläserklasse zu erlernen. Es sei eben jene „Liebe zur Musik“, die die Kinder motiviert habe, diszipliniert zu üben, aufeinander zu hören, Lampenfieber zu überwinden und jetzt als „ein wunderbares Orchester“ auf der Bühne zu stehen. Sie dankte allen Beteiligten für ihr großes Engagement: Eltern, Schülerinnen und Schülern, Lehrerschaft und, ganz besonders, Katharina Roos und Ursel Heyl, die den Förderverein und damit auch die finanziellen Aspekte der Schulorchester ehrenamtlich stemmen.
Und dann ging die Zeitreise los – passend mit dem Lied „Back to the Future“, und danach, in einem Zeitsprung ‚back to the past‘, „Der Frühling“ von Vivaldi und Beethovens „Ode an die Freude“ und schließlich in die ganz nahe Gegenwart: Eine Uraufführung! Die Kinder der Bläserklassen spielten ihr selbst komponiertes Stück „Krieg“ unter der Leitung der Schülerin Klara Gerhardt aus der 6b. Diese sehr moderne Komposition widmeten sie all jenen, „die in Krieg leben mussten oder immer noch leben“.Der nächste Programmpunkt fiel aus dem Bläser-Rahmen: der Titel „Bumm Tschack“ lässt schon Rhythmus ahnen: Da ja nicht alle Kinder aus der 6a und b ein Blasinstrument gelernt haben, bauten die anderen Cajones, Trommelkisten, malten sie selbst an und übten Stücke ein – unter der Leitung von Lennart Barkowski rockten sie die Bühne. Schließlich betraten die kleinsten die Bühne, so klein, dass sie hinter den Notenständern kaum zu sehen waren: die Fünfer, noch kein Jahr in der Bläserklasse, und schon ein beeindruckendes Orchester. Sie spielten zwei Stücke unter der Leitung ihrer Tutorin Judith Gelz, darunter den schmissigen „Mickey Mouse March“, und rissen alle mit.
Nach der Pause ergriff der Schirmherr des Abends, Professor Wolfgang Mayer, Rektor der Hochschule für Musik Saar, das Wort. „Eine tolle Stimmung und eine total lebendige Energie“ sei spürbar im Raum, und die Schule mit ihrem Bläserklassenkonzept für ihn „ein Vorzeigemodell“. Das Programm ging mit viel Energie und Freude am Musikmachen weiter. Nach drei weiteren Stücken der Sechser spielten die 7a und die 8a gemeinsam unter der Leitung von Jens Backes unter anderem ein Queen-Medley, die 9a unter der Leitung von Janine Wilhelm „Fireflies“ und schließlich kamen die „ganz Großen“, die 10a zusammen mit dem Schulorchester, und zeigten, wohin die Liebe zur Musik führen kann: Im Schulorchester spielen alle, die nach der 10. Klasse noch weitermachen wollen, unter anderem auch Maurice Stegmann aus der allerersten Bläserklasse, die 2008 an den Start ging. Beim grandiosen Finale kamen 170 Schülerinnen und Schüler auf die Bühne und spielten den Kehraus. Den Schlussakkord bildete ein fröhliches Dankeschön-Gewirr, in dem die glücklichen Sechser ihre Lehrerinnen und Lehrer und den Förderverein in Person von Ursel Heyl und Katharina Roos mit Blumen und Geschenken bedachten.